Die grüne Leseratte
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Biblio – Buchrezensionen von der grünen Leseratte

Spannende Buchrezensionen für Fantasy- & Jugendbuch-Fans. Entdecke die Lieblingsbücher der grünen Leseratte und finde deinen nächsten Leseschatz!

📚 Seiteninhalt im Überblick:

🔹 Willkommen bei Biblio – der grünen Leseratte
🔹 Was dich hier erwartet
🔹 Mein Fokus: Fantasy & Jugendbücher
🔹 Deine nächste Lieblingsgeschichte wartet vielleicht schon …
🔹 Rezensionen
👇 Scroll einfach zu dem Abschnitt, der dich gerade interessiert.
Oder lies dich ganz entspannt von oben nach unten durch 😊

Willkommen bei Biblio – der grünen Leseratte

Du liebst Bücher genauso sehr wie ich? Dann bist du hier genau richtig.
Als grüne Leseratte teile ich meine ganz persönlichen Meinungen, Gedanken und Empfehlungen zu den Geschichten, die mich begeistern – oder auch mal überraschen.
Ob Jugendbuch, Fantasyroman oder märchenhafte Abenteuer – hier findest du ehrliche Rezensionen für echte Buchliebhaber*innen.

Was dich hier erwartet

Diese Seite wächst mit jedem gelesenen Buch – und meine Bücherregale sind lang noch nicht leer!
Jede Rezension ist subjektiv, ehrlich und mit viel Herz geschrieben. Ich verrate dir, was mich begeistert, was mich gestört hat und für wen ich das Buch empfehlen würde.
So bekommst du einen echten Eindruck – jenseits von Klappentext und Werbeversprechen.

Mein Fokus: Fantasy & Jugendbücher

Ich liebe fantastische Welten, starke Held*innen und Geschichten, die zum Träumen oder Nachdenken einladen.
Deshalb findest du hier vor allem Rezensionen zu Jugendbüchern, Fantasyromanen und allem, was dazwischenliegt.
Wenn dich Magie, Abenteuer, Freundschaft und Coming-of-Age-Themen begeistern – dann wirst du hier sicher fündig.

Deine nächste Lieblingsgeschichte wartet vielleicht schon …

Und jetzt viel Spaß beim Stöbern durch meine Rezensionen!
Vielleicht ist ja dein nächstes Lieblingsbuch dabei?


Das Licht der Dunkelheit

🖤Signiert🖤

Band 1 aus der Reihe Dämonenzyklus
Autor: Peter V. Brett
Originaltitel: The Painted Man (Demon Cycle 1)
ISBN: 978-3-453-52476-7
Verlag: Heyne
795 Seiten
Erscheinungsdatum: 04.05.2009
Einband: Klappbroschur
Rezension:

Inhalt: Die Geschichte beginnt mit dem 11jährigen Bauerssohn Arlen. Durch ihn lernt man die mittelalterliche Welt kennen, in der die Menschen in der Dunkelheit von Dämonen angegriffen werden, die aus dem Boden steigen. Arlens Leben soll sich ändern, als seine Mutter Silvy bei einem Dämonenangriff schwer verletzt wird. Er versucht sie zu retten, während sein Vater sich ängstlich im Haus versteckt. Schließlich stirbt Silvy an den Folgen der Verletzung. Doch sein Vater scheint bereits eine neue Ehefrau im Blick zu haben. Arlen macht seinem Vater wegen all dem Vorwürfe und es kommt zum Streit. Arlen rennt weg, ist plötzlich ganz allein und muss sich gegen die Dämonen behaupten. Doch der Kurier Ragen wird Arlen helfen und ihm zu einem ganz neuen Leben verhelfen. Leesha ist 12 und will von zu Hause weg. Eigentlich wollte sie zu ihrem Versprochenen Gared, doch als dieser Lügen über sie verbreitet, flieht Leesha. Zu der Kräutersammlerin Bruna. Diese nimmt sie in die Lehre und wird Leeshas künftiges Leben prägen. Rojer ist erst drei, als seine Mutter bei einem Dämonenangriff stirbt. Jongleur Arrick kümmert sich fortan um ihn und bildet ihn aus. Eines Tages werden sich die drei begegnen, doch der Weg dahin wird voller Gefahren und Schwierigkeiten sein.
Äußere Gestaltung: Das Taschenbuch-Cover ist hellbeige. Unten ist eine verwaschene Landschaft zu sehen, sowie der Schatten eines Wanderers mit Umhang und Stab. Das Bild ist etwas nichts sagend, auch wenn der Schatten als Arlen interpretiert werden kann. Umso mehr sticht der Titel hervor. Er ist mittig mit verschnörkelter Schrift in glänzend beschichtetem Schwarz gedruckt. Umrahmt wird er von einem ovalen Ornament mit unregelmäßigen Schnörkeln in hellem graubraun. Obendrüber steht der Autor in rotbrauner Schrift. Im Inneren der Klappbroschur findet man eine farbige Karte von Thesa, sowie vorn eine Art zweiten Klappentext und hinten einige Informationen zum Autor.
Innere Buchgestaltung: Das Buch beginnt mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis. Es ist in Teile gegliedert. Jeder Teil wird durch eine eigene rechte Seite markiert, deren Rückseite und gegebenenfalls die vorherige linke frei bleiben. Auf der Seite sind je ein unterschiedliches graues Zeichen – eine Rune zur Dämonenabwehr - die römische Ziffer des Teils, der Titel und eine Jahresangabe zu finden. Die Titel sind Ortsnamen, die den Hauptspielort des Teils darstellen. Die Teile sind in vorlaufende Kapitel gegliedert. Diese sind je durch eine große mittige Zahl, einen Titel und einer Jahreszahl markiert. Sämtliche Titel sind in einer fetteren, runderen Schriftart gedruckt, wodurch sie älter wie aus einem geschichtlichen Buch wirken. Die Jahreszahlen sind dünner und kursiv, weshalb sie unscheinbarer sind und nicht vom Titel die Aufmerksamkeit wegziehen. Zusätzlich gibt es noch eine Gliederung in Abschnitte, welche durch das Runenzeichen vom jeweiligen Teil gekennzeichnet sind. Hinten im Buch findet sich der Hinweis auf dem zweiten Band und eine Danksagung.
Schreibstil: Der Schreibstil ist spannend und flüssig. Der Erzähler ist personal und wechselt zwischen den Hauptcharakteren Arlen, Leesha und Rojer. Alles ist detailliert beschrieben, wodurch es dem Leser leicht fällt, es sich vorzustellen und mit zu fiebern. Der Schreibstil ist gut verständlich und auch die Schriftart etc. tragen zu einem schnellen Lesefluss bei.
Gesamt: Ich kaufte dieses Buch aufgrund des Titels und der Titelaufmachung. Ich hatte nicht damit gerechnet, was da auf mich zu kommen würde und erst recht nicht, wie sehr es mir gefallen würde. Das Buch ist in sämtlichen Bereichen so komplex, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Die sehr ausführliche Gliederung erschlägt erstmal. Andererseits bietet sie die Möglichkeit, beim Lesen wichtige Pausen einzulegen und sich zu orientieren, auch wenn ich persönlich Kapitel, Teile etc. eher ignoriert habe. Gut finde ich allerdings die fortlaufende Nummerierung der Kapitel. Der ständige Wechsel zwischen den drei Hauptfiguren ist schwierig. Es entstehen dadurch Zeitsprünge nach vorn und zurück, welche nur durch die Jahresangaben erkennbar ist. Leichter wäre es zum Beispiel, wenn auch der entsprechende Name zu Beginn des Kapitels erwähnt würde. Gleichzeitig spielen die unterschiedlichen Jahreszahlen aber kaum eine Rolle, da die drei Lebensgeschichten getrennt voneinander stattfinden. Dieser Wechsel zwischen drei Figuren, die scheinbar nichts miteinander zutun haben, verwirrt zuerst sehr. Es dauert wirklich lange, bis man als Leser richtig klarkommt. Andererseits sorgen die unterschiedlichen Erzählsichten für Abwechslung, ermöglichen das Verfolgen verschiedener Geschehen und umfassen eine Entwicklung über 15 Jahre. Obwohl bei Arlen, Leesha und Rojer jeweils ihre Kindheit und Jugend beschrieben werden, ist dies eher ein Buch für Erwachsene. Es gibt wirklich brutale und auch sexuelle Szenen, an die ich mich aber recht schnell gewöhnt habe. Irgendwie passte zum Schluss einfach alles zusammen und ich kann mir nichts anders vorstellen. Ja, die Geschichte ist kompliziert und grausam. Die Charaktere sind nicht direkt sympathisch. Aber das Buch ist gelungen. Der Schreibstil ist detailliert, flüssig und spannend und zieht den Leser in seinen Bann. Die Figuren sind authentisch und man lernt sie über einen solch langen Zeitraum kennen, verfolgt ihre Entwicklung, dass sie zu guten Bekannten werden. Dieses Buch ist der Beginn einer ganz großen, wunderbaren Fantasy-Reihe, die ich nur empfehlen kann.



Animant Crumbs Staubchronik

Einzelband
Autor: Lin Rina
Originaltitel: ---
ISBN: 978-3-9599-1319-1
Verlag: Drachenmond
552 Seiten
Erscheinungsdatum: 2017 
Einband: Klappbroschur
Rezension:
Inhalt: „Staubchronik" ist ein Buch, welches ich nicht wirklich einschätzen konnte und ich eigentlich nur wegen des Covers und des geheimnisvollen Titels gekauft habe.
Es handelt von der 19jährigen Animant Crumb. Sie lebt Ende des 19. Jahrhunderts in der Nähe von London und gehört zur besseren Gesellschaft. Doch das Leben dort ist langweilig und nur in ihren Büchern findet Ani Unterhaltung. Für ihren gesellschaftlichen Stand untypisch meidet sie Bälle und ähnliche Anlässe. Sie zieht Bücher anderen Menschen vor und kann vor allem den jungen Männern, die doch solch eine gute Partie für sie wären, nichts abgewinnen. Ein Besuch ihres Onkels jedoch ändert alles. Er berichtet, wie schwer es ist, einen Assistenten für die Universitätsbibliothek in London zu finden, da der Bibliothekar sehr mürrisch ist und nur in seinen Büchern lebt – genau wie Animant. Und so sorgt der Zufall oder auch das Schicksal dafür, dass Ani ihren Onkel in die Stadt begleitet, um einen Monat ihr Glück als Bibliotheksassistentin zu versuchen. Dabei muss Ani nicht nur mit dem ungewohnten Großstadtleben zurechtkommen, sondern auch ihrem griesgrämigen Chef die Stirn bieten. Dabei merkt sie, dass Mr. Reed – der Bibliothekar – und sie sich recht ähnlich sind und doch Welten voneinander getrennt. Ein Abenteuer jagt plötzlich das nächste und ganz nebenbei entwickeln sich Gefühle, die Ani nie für möglich gehalten hätte.
Äußere Gestaltung: Das Cover des Taschenbuches ist ein wahrer Hingucker. Der Schatten einer jungen Frau ist mit dem Bildausschnitt einer Bibliothek gefüllt. Zwei „Beschläge" sowie der Buchrücken lassen es wie ein altes in Leder gebundenes Buch wirken.
Innere Buchgestaltung: Die Geschichte ist in Kapitel untergliedert. Dabei finde ich die Titel sehr schön, beispielsweise „Das Achtundzwanzigste oder das, in dem ich es anging, Geheimnisse zu lüften" (Seite 299). Diese Art ist mal etwas ganz anderes und gibt Ausblick auf den Inhalt, ohne zu viel zu verraten. Jede Buchseite wird am oberen Rand von einer Zierleiste geschmückt, die zur edlen Aufmachung passt.
Schreibstil: Der Schreibstil ist ein Traum. Durch den Ich-Erzähler aus Animants Sicht wird man in die Geschichte hineingezogen und will gar nicht wieder daraus zurück in die Realität. So wie es Ani mit ihren Büchern geht. Die Mischung aus der gehobenen Sprache der damaligen Zeit und höheren Gesellschaft und der lockeren, direkten Art von Ani und Mr Reed sind unglaublich gut gelungen.
Gesamt: Ich liebe dieses Buch und kann es wirklich nur empfehlen. Obwohl ich selbst noch keinen Jane-Austen-Roman gelesen habe, so kenne ich doch Buchverfilmungen von ihr. Und dieses Werk ist für mich eindeutig eine etwas moderne Variante. Die Handlung selbst ist eigentlich überhaupt nicht spannend. Es ist eine Geschichte aus dem damaligen Leben ohne Fantasy-Elemente von einer jungen Frau mit fortschrittlichen, weltoffenen Überzeugungen, die sich verliebt. Die komplette Handlung findet mehr oder weniger im Zeitraum von vier Wochen statt, wobei praktisch jeder Tag beschrieben wird. Eine Tagebuch, was schnell langatmig werden kann. Dennoch war ich gefesselt. Ani ist mir unglaublich ähnlich und nicht selten hatte ich das Gefühl, das Buch handele von mir selbst. Jeder Tag im alten London bringt etwas Neues, man fiebert mit der Protagonistin mit. Ich liebe Anis Art und muss zugeben, Mr Reed hat mich von Anfang an fasziniert. Ich könnte jetzt noch ewig weiter schwärmen. Doch das Beste ist, das Buch selbst zu lesen und sich ein eigenes Bild von diesem „Buch-Schatz" zu machen.